ESG – 17 Ziele für die Nachhaltigkeit
Am 10. März 2021 trat die Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (EU-Offenlegungsverordnung) in Kraft, in der die Offenlegungspflichten von Finanzdienstleistern hinsichtlich der Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien in ihren Strategien, Prozessen und Produkten geregelt sind. Diese Informationen müssen Anlegerinnen und Anlegern künftig öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Verordnung ist eine der zahlreichen Maßnahmen, die in Folge der UN-Generalversammlung vom 25. September 2015 beschlossen wurden, in der mit der Agenda 2030 ein neuer globaler Rahmen zur nachhaltigen Entwicklung verabschiedet wurde. Das Kernstück der Agenda 2030 sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die eine weltweit nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene voranbringen sollen.
ESG steht für die Bereiche Umwelt (Environment), gesellschaftliche Aspekte (Social) und verantwortliche Unternehmensführung (Governance).
Die Agenda 2030 steht für ein globales Umdenken und ruft zu einer ganzheitlichen Betrachtung von sozialen, ökologischen und ökonomischen Faktoren auf. Sie unterstreicht, dass Klimapolitik, nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung nicht individuell zu betrachten, sondern untrennbare Bausteine für eine lebenswerte Zukunft sind. Dafür wurden mit der Agenda 2030 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung definiert, in der alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit gleichermaßen abgebildet und berücksichtigt werden:
- Soziales
- Wirtschaft
- Umwelt
Die 5 Kernbotschaften der Agenda 2030
Die 17 Ziele – auch Sustainable Development Goals – bilden die Grundlage für eine Welt ohne Hunger und Armut, die Wohlstand für alle bietet und in der die Grenzen unseres Planeten respektiert werden. Eine Welt, in der Frieden und Menschenrechte gesichert sind und alle in einer globalen Partnerschaft Verantwortung für nachhaltige Entwicklung übernehmen. Die Ziele gelten sowohl für Staaten, Organisationen, Unternehmen als auch Privatpersonen. Sie verdeutlichen, dass wir eine gemeinsame Verantwortung für unsere Welt tragen.
Die 17 Ziele bedingen einander und sind ganzheitlich zu betrachten. Zur Verdeutlichung des Zusammenhangs zwischen den einzelnen Zielen wurden ihnen fünf Kernbotschaften (5 Ps) vorangestellt:
People – Die Würde des Menschen steht im Mittelpunkt:
Rund zwei Milliarden Menschen können laut BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) kein würdevolles Leben führen, weil nicht genug Essen zur Verfügung steht oder die Ernährung zu einseitig ist. Um eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen zu sichern, ist es daher unerlässlich, Armut und Hunger zu bekämpfen, Ungleichheiten zu reduzieren und den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen sicherzustellen. Jeder Mensch hat ein Recht auf ein würdevolles Leben und die Möglichkeit sich entsprechend seiner Fähigkeiten und Neigungen entwickeln zu können. Bildung spielt hierbei eine ebenso große Rolle wie der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen und die Durchsetzung von Gleichberechtigung.
Prosperity – Wohlstand fördern:
Die wirtschaftliche Entwicklung ist der Treiber für den Wohlstand einer Gesellschaft. Allen Menschen sollte weltweit die Chance geboten werden, am wirtschaftlichen, sozialen und technischen Fortschritt teilhaben zu lassen. Die Förderung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und der Ausbau besserer Infrastrukturen sind wichtige Bausteine des nachhaltigen Wirtschaftswachstumes, welcher die Verringerung von Ungleichheiten sicherstellt und die Schere zwischen Arm und Reich schmälert. Erneuerbare Energien sind dabei der ideale Weg, um die Energieversorgung günstig und umweltschonend sicherzustellen.
Planet – Schutz der Erde:
Der Schutz unseres Planeten sollte für alle Menschen von höchster Priorität sein. Die zu erwartende Erderwärmung von 1,5 Grad Celsius bis 2052 wird mit erheblichen Folgen für die Versorgung mit Lebensmitteln, unsere Gesundheit und für Ökosysteme an Land und unter Wasser in Zusammenhang gebracht. Die Agenda 2030 legt daher besonderen Wert auf die Bekämpfung von Umweltzerstörung, den Klimawandel einen nachhaltigen Städtebau und den Schutz von Tieren. Eine essenzielle Rolle in diesem Vorhaben spielen neben nachhaltigem Konsum und Produktion auch die nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen. Die Verschärfung von Maßnahmen gegen den Klimawandel sollen bisherige Entwicklungserfolge schützen und die Gefährdung von Zukunftsaussichten aller Länder reduzieren. Es ist unsere Aufgabe den Planeten für künftige Generationen zu schützen und ihnen ein gutes Leben in einer intakten Umwelt zu ermöglichen. Das beinhaltet eine nachhaltige Nutzung von Meeren und Ozeanen, den Erhalt von Ökosystemen und Biodiversität, die Bekämpfung des Klimawandels sowie ein nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen.
Peace – Frieden schaffen:
In der Agenda 2030 heißt es: „Ohne Frieden kann es keine nachhaltige Entwicklung geben und ohne nachhaltige Entwicklung keinen Frieden.“ Alle Menschen haben ein Recht darauf, ohne Angst und Gewalt in einer friedlichen, sicheren und inklusiven Gesellschaft zu Leben. Die Menschenrechte eines jeden sollen geachtet und geschützt werden. Regierungen, Organisationen und inklusive Gesellschaften, die sich für ein friedliches Zusammenleben und mehr Gerechtigkeit einsetzen, müssen unterstützt und gestärkt werden.
Partnership – Partnerschaften aufbauen:
Die Ziele der Agenda 2030 können nur durch eine intensive internationale Zusammenarbeit erreicht werden. Eine grenz- und organisationsübergreifende, globale Partnerschaft ist unerlässlich, um die notwendigen Fortschritte zu erzielen.
Der Erfolg der Agenda 2030 hängt davon ab, dass alle mitmachen und ihren Beitrag leisten. Nicht nur Staaten und Organisationen, sondern jede und jeder Einzelne steht in der Verantwortung dafür eine bessere, gerechtere und nachhaltigere Welt zu schaffen.
Klimawandel, Armut und Hunger, Flucht und Migration geht uns alle etwas an!
Wir können mit unserem Lebensstil, unserer Art zu wirtschaften und unserem Konsumverhalten mehr beeinflussen als wir denken. Unser Handeln hat unmittelbare und weitreichende Folgen – für uns, unsere Mitmenschen und zukünftige Generationen.
Wir entscheiden, …
… ob wir Produkte kaufen, die Menschen unter fairen Bedingungen hergestellt haben.
… ob mit unserem Kapital nachhaltig gewirtschaftet wird.
… wie viel Energie wir verbrauchen und ob diese aus nachhaltigen Quellen gewonnen wird.
… wie wir mit der Natur und ihren Ressourcen umgehen.
Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung dient als Wegweiser für Politik, Organisationen aber auch für uns. Sie ist ein Vertrag zur Sicherung der Zukunft der Welt und verpflichtet dazu, allen Menschen bis zum Jahr 2030 ein Leben in Würde zu sichern.